Waffen und deren Übungsformen
Grundsätzlich kann man aus jedem harten oder spitzen Gegenstand eine Waffe machen. Nach diesen Prinzip wurde im frühen China auch gehandelt. Es gibt unzählige Waffenformen, aber sie unterscheiden sich nur nach ihrer Urform.
– das gerade, zweischneidige, einhändige chinesische Schwert (Jian) – der Stock (Gun ) – der chinesische Säbel (Dao) – der Speer (Qian) – der Fächer
Ein Beispiel: Ein Messer an einem langen Stock gebunden = Speer Darüber hinaus wurden Messer abgewinkelt, gebogen, mehrere Messer an einen Griff gefertigt, Ketten an Hölzern befestigt, Messer an Ketten, Hammer und Messer am Langstock befestigt = die chinesische Hellebarde (Guan Dao) usw.
Den Stock gab es in allen Längen. Der Traditionelle Stock ( ca. 1,24m lang), der Kurzstock (Spazierstock) aber auch der Langstock bis zu 3,2m Länge. Schwerter und Säbel gab es in allen Größen und Längen. Leider wird hierüber sehr wenig in der Jahrhunderte langen Geschichte berichtet, aber Langwaffen wurden meist gegen Reiter eingesetzt. Diese lassen sich jeder Kampfkunst zuordnen, und jede hat auch ihre eigene Übungsform und weißt auf ihre Herkunft hin.
Die meist verbreitetste Waffe im Tai Chi Chuan ist das Schwert ( Element Wasser). Im alten China musste ein Student der Akupunktur erst den Umgang mit dem Schwert beherrschen, bevor er mit Nadeln umgehen durfte. Da das Tai Chi Schwert auf beiden Seiten scharf ist, wird es immer nur mit einer Hand geführt. Der „Schwertfinger“ der linken Hand verstärkt die Kraft in der rechten Hand, die das Schwert führt. Ein Könner stimmt beide Hände gut aufeinander ab, darum wird die Fähigkeit eines Übenden auch nach den Bewegungen der Hand beurteilt, die nicht das Schwert führt. Das Schwert wird heute weniger als Waffe betrachtet, sondern vielmehr als eine Möglichkeit, Bewußtsein und Energie in einem Gegenstand zu konzentrieren und weiterzuleiten.
Auch eine sehr beeindruckende Waffe des Tai Chi Chuan ist der einschneidige gekrümmte Säbel. Schwerer als das Schwert ist sein Element Metall, sein Symbol der Tiger. Die Säbel-Form ist kürzer als die Schwert-Form und wird noch schneller ausgeführt. Die Bewegungen sind eindeutig, klar und unverschnörkelt, aber doch von Eleganz und anmutiger Schönheit
Meist erleben viele Menschen, die zunächst nur zögerlich eine Waffe in die Hand nehmen, oft eine Überraschung, wenn sie feststellen, wie viel Spass mit dem Erlernen der Waffenformen verbunden ist.